Die Wohnungswirtschaft braucht jetzt einen langen Atem: Wie digitales Zusammenarbeiten und Führen langfristig gelingen kann, beschreibt Dr. Sebastian Schmitt

Mitten in der zweiten Welle ist auch bei vielen Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft die Anfangseuphorie der digitalen Zusammenarbeit verflogen. Doch wie sieht diese überhaupt in den Unternehmen aus? Wie führen Vorstände und Geschäftsführerinnen ihre Mitarbeiter auf Distanz? Und was sind die wichtigsten Schritte, um die Herausforderungen der digitalen Zusammenarbeit langfristig zu meistern? Für den Abschluss der Artikelserie von Haufe hat Dr. Sebastian Schmitt, Senior Manager Digital Processes, mit Führungskräften aus der Wohnungswirtschaft gesprochen.

Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass die Unternehmen in der Wohnungswirtschaft flexibel reagieren können, wenn es darauf ankommt. Um den Betrieb aufrecht zu erhalten, haben sie schnell die nötige Software und Hardware bereitgestellt und ihren Teams die digitale Zusammenarbeit ermöglicht. Oft wurden Ansätze, die in der digitalen Mieterkommunikation bereits vorhanden waren, ausgebaut und auf die interne Kommunikation übertragen.

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Inzwischen sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geübt im Um-gang mit Kommunikationstools wie Microsoft Teams, Zoom oder Webex und Führungskräfte haben sich darauf eingestellt, ihr Team aus der Ferne zu führen.

Der Digitalverband Bitkom nahm in einer aktuellen Umfrage den digitalen Status in deutschen Unternehmen unter die Lupe: Ihr Fazit: Je digitaler ein Unternehmen, desto besser kommt es durch die Krise. Nach den lösungsorientierten und manchmal pragmatischen Digitalisierungsansätzen von 2020 gilt es des-halb jetzt auch für die Wohnungswirtschaft, einen langen Atem zu beweisen und die digitale Zusammenarbeit zu professionalisieren. Denn nur, wer jetzt dranbleibt und die Digitalisierung in der langfristigen Unternehmensstrategie abbildet, macht sein Unternehmen auch fit für die Herausforderungen der Zukunft.

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„Der Gewinn der Mitarbeiter liegt in gewonnener Lebenszeit für die ersparten Fahrzeiten und in der Möglichkeit, den Beruf flexibler an Familie und Freizeit anzupassen“, beschreibt Oliver Kulpanek, Vorstand der Baugenossenschaft Esslingen eG, einen Vorteil der Umstellung auf mobiles Arbeiten. Gerade im hart umkämpften Fachkräftemarkt können Unternehmen mit diesem Angebot punkten.

Kulpanek will daher auch nach Corona nicht mehr zum früheren Bürobetrieb zurückkehren: „Mittlerweile kann bei uns zwei bis drei Tage mobil gearbeitet werden, unseren Empfang und die Telefonzentrale haben wir auf Teilzeit gesetzt. Nebenbei ersparen wir der Umwelt damit rund 112.000 Kilometer Arbeitsweg und 20 Tonnen CO2“.

Beim Führen auf Distanz bewusst Verbindungen schaffen

Doch zur digitalen Zusammenarbeit gehört mehr als nur die Installation der richtigen Tools. „Mal eben schnell beim Mitarbeiter vorbeischauen, das geht nicht“, berichtet Jan Schneidewind, Vorstand Wohnen bei der Wohnungsbau-Genossenschaft Greifswald eG, von den Herausforderungen für Führungskräfte digitaler Teams…

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