Klimaschutz! Wärmepumpe ein zentraler Baustein – Die Wärmewende braucht jetzt ein entschlossenes Handeln der Politik

Mit seiner Branchenprognose legt der Bundesverband Wärmepumpe regelmäßig im Abstand von wenigen Jahren eine fundierte Einschätzung zur Marktentwicklung der Wärmepumpe vor. Die Studie beinhaltet neben einer differenzierten Absatzdarstellung auch eine Prognose für den Wärmepumpenmarkt in zwei Szenarien bis zum Jahr 2050. Datengrundlage bilden u.a. die gemeinsame Absatzstatistik des BWP und des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) sowie Daten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und des Statistischen Bundesamtes.

„Ohne Zweifel sind Wärmepumpen ein zentraler Baustein für den Klimaschutz. Es ist erfreulich, dass die Branchenprognose eine positive Marktentwicklung belegt“, erklärt Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverband Wärmepumpe e. V. zum Ergebnis der Studie. „Allerdings zeigt sich auch: Für die Wärmewende brauchen wir weitere entschlossene Maßnahmen. Das gilt besonders für die Entlastung des Wärmepumpenstroms von der Stromsteuer und die steuerliche Abschreibung als Anreiz zur Gebäudesanierung.“

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Marktsituation ist grundsätzlich positiv

Die Wärmepumpe erreicht seit 2016 jährliche Wachstumsraten von etwa 17 Prozent. So wurden im Jahr 2017 rund 78.000 Heizungs-Wärmepumpen verkauft, das ist etwa neunmal so viel wie noch im Jahr 2000. Mit 799.000 Geräten zur Beheizung und 261.000 zur reinen Warmwasserbereitung liegt der Anteil der Wärmepumpen am deutschen Heizungsbestand bei mittlerweile 4 Prozent. Das Wachstum findet vor allem im Neubausegment statt, hier war die Wärmepumpe in den 2017 genehmigten Gebäuden mit 41 Prozent erstmals die beliebteste Heiztechnik. Gründe für den Wachstumstrend sind, neben der aktuell guten Baukonjunktur, die in der EnEV 2016 verschärften Anforderungen an die Gebäudeeffizienz sowie – bezogen auf den Gebäudebestand – die seit 2015 verbesserte Förderung im Marktanreizprogramm.

Prognose bleibt weit hinter den Zielen des Klimaschutzplans zurück

Die Branchenstudie die Marktentwicklung in zwei Szenarien fort bis zum Jahr 2050. In einem konservativen Szenario zeigt sich, dass unter Beibehaltung der derzeitigen Rahmenbedingungen im Laufe von drei Jahrzehnten maximal mit einem Anwachsen des Wärmepumpenbestandes auf ca. 3,7 Millionen Geräte zu rechnen sei. Das wäre gegenüber dem Potenzial der Effizienztechnologie und den Zielen für den Gebäudesektor deutlich zu wenig. Deshalb wurde in einem progressiven Szenario die Umsetzung einiger derzeit diskutierter Maßnahmen zur Stärkung des Wärmepumpenmarktes angenommen. Unter Einbeziehung u.a. der steuerlichen Abschreibung von Gebäudesanierungen und einer Abgabenentlastung des Energieträgers Strom würde sich die Marktlage der Wärmepumpe vor allem im Gebäudebestand deutlich verbessern: Mit mehr als acht Millionen Wärmepumpen käme die Effizienztechnologie bis zur Mitte des Jahrhunderts auf einen Marktanteil von ca. 47 Prozent. So könnte durch den verstärkten Einsatz von Wärmepumpen bis 2050 jährlich eine CO2-Einsparung von mehr als 500 Millionen Tonnen erreicht werden.

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Um einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen, wie es der Klimaschutzplan…

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