Mobiles Arbeiten – immer und überall? Und wo liegen Grenzen? Eine Kolumne von Sylvia Clöer, Aareon-Direktorin Personal und Organisation

Die Arbeitswelt verändert sich stetig: Sie wird digitaler, flexibler, vernetzter. Heute hat nahezu jeder Ort das Potenzial zum Büro auf Zeit zu werden – ob Café, Zugabteil oder vielleicht auch das gemütliche Sofa zu Hause. Doch wie weit geht die Flexibilität des mobilen Arbeitens? Und wo liegen Grenzen? Sylvia Clöer, Direktorin Personal und Organisation des Beratungs- und Systemhaus Aareon AG, reflektiert Vor- und Nachteile.

„Flexible Arbeitszeiten und ein schneller Austausch sind so wichtig wie nie zu vor. Die Bedürfnisse der Arbeitnehmer verändern sich: Das Streben nach Individualität und Entschleunigung wächst und verlangt nach Modellen, die private Lebensumstände berücksichtigen. Gleichzeitig suchen Unternehmen nach qualifizierten Mitarbeitern – oftmals eine große Herausforderung im Zuge des Fachkräftemangels.

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Mobiles Arbeiten bietet hier eine Lösung – und zwar für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. So sind Mitarbeiter nicht mehr bis zum Abend beziehungsweise täglich an den Büroschreibtisch gebunden, sondern passen Arbeitszeit und -ort den persönlichen und unternehmerischen Bedürfnissen an. Als erstes denkt man hier an Eltern, denen der Wiedereinstieg durch flexible und mobile Arbeitsmodelle stark erleichtert wird. Doch tatsächlich ist die Zielgruppe viel größer: Dienstreisende und Pendler können lange Fahrzeiten effizient nutzen und Homeoffice-Absprachen ermöglichen Zusammenarbeit trotz großer Distanz – gegebenenfalls ein relevanter Faktor für einen potenziellen Mitarbeiter, sich trotz größerer Entfernung für einen Arbeitgeber zu entscheiden. Beschäftigte können so die Arbeitszeit den jeweiligen Anforderungen und Rahmenbedingungen anpassen.

Meiner Erfahrung nach schätzen sehr viele, vor allem auch die junge Generation, diese Flexibilität. Die Aussicht auf mobiles Arbeiten ist für sie ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Arbeitgebers – die Nutzung von mobilen Geräten quasi selbstverständlich. Das Prinzip „always on“ – also „immer erreichbar“ – ist gerade für Millennials oft nicht nur Arbeitsweise, sondern beinahe ein Lebensmotto. Natürlich birgt eben dieser Leitsatz auch Risiken: „always on“ ist nicht grundsätzlich erstrebenswert. Um berufsbedingten Stress und damit einhergehende Gesundheitsrisiken zu vermeiden, sind Regenerationsphasen unerlässlich. Achtsamkeit gegenüber sich selber spielt daher eine immer wichtigere Rolle.

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Soll mobiles Arbeiten das volle Potenzial entfalten, müssen Arbeit und Privatleben sinnvoll im Einklang sein – dann entsteht sowohl für Mitarbeiter als auch für Arbeitgeber Mehrwert und die Arbeitseffektivität wird nachhaltig gesteigert.

Eine offene, klare Kommunikation sowie eine Sensibilisierung der Mitarbeiter zum Umgang mit flexiblen und mobilen Arbeitsmöglichkeiten setzen die Eckpfeiler für eine gesunde Work-Life-Balance und ermöglichen Berufstätigen, auch mobil zu arbeiten – nicht immer, aber überall.“

Zur Autorin:
Sylvia Clöer hat den Wandel der Arbeitswelt bei Aareon seit vielen Jahren vorangetrieben: Von zahlreichen Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben über die Realisierung einer lebensphasenorientierten Personalpolitik bis hin zum aktuellen Projekt work4future für eine digitale Arbeitswelt….

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