Oscar für soziales Wohnen

Bereits zum dritten Mal wurde der Wohnbau-Preis vulgo „Wohnbau-Oscar“ für geförderte Neubauten in Wien vergeben. Die Jury kürte ein Projekt mit hohem sozialen Anspruch als „Anstoß für kommende Spitzenleistungen“. Bei einem Fest im Juni feierte man auch 35 Jahre wohnfonds_wien.
ROBERT KOCH

Wohnbau-Zukunft: Ein virtueller Rundgang durch das Quartier am Seebogen – die nächste Bauetappe der Seestadt Aspern – stimmte die rund 400 Besucher in der alten Gösserhalle auf das Jubiläumsfest ein. Frauen- und Wohnbau-Stadträtin Kathrin Gaál – „das Wohnbau-Ressort ist das schönste Ressort“, habe ihr Bürgermeister Michael Ludwig bei der Übergabe versprochen – definierte dann gleich ihr Ziel: Qualitätsvolle, leistbare Wohnungen für die Wiener. „Bauträger-Wettbewerbe sind der Innovationsmotor für den geförderten Wohnbau“, betonte die Stadträtin ebenso wie die „verlässlichen Partner der Stadt“ bei den gemeinnützigen Bauvereinigungen. „Der Wohnbau-Preis zeigt die hohe Qualität und ist Anstoß für kommende Spitzenleistungen.“

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Ausgelobt vom wohnfonds_wien würdigt der Preis herausragende und innovative Qualitäten von geförderten Neubauten. „Die gebaute Realität“ biete laut Geschäftsführer Gregor Puscher gute Gelegenheit zu überprüfen, „ob die Erwartungen aus den Bauträger-Wettbewerben auch tatsächlich erfüllt worden sind“. 30 Projektteams haben diese Chance wahrgenommen, bestehend aus insgesamt 38 Bauträgern, 41 Architekten, 30 Landschaftsplanern sowie zahlreichen weiteren Fachleuten. „Alle diese Projekte sind wichtige Vorreiter und Impulsgeber für den geförderten Wohnbau in Wien“, ergänzte Dieter Groschopf, der stellvertretende Geschäftsführer.

Ein wahres Meisterstück

„Es war keine einfache Aufgabe, unter vielen Guten den Besten auszusuchen“, beschrieb Juryvoritzender Kunibert Wachten die Herausforderung. Die eingereichten Projekte spiegeln sehr anschaulich das Themenspektrum der von 2014 bis 2018 besiedelten Wohnbauten wider: Quartiersentwicklung, Generationenwohnen, Wohnen in Gemeinschaft über Baugruppen, Heimnutzung und Nachverdichtung bis zu „smartem“ Wohnen und dem Umgang mit schwierigen Standortbedingungen.

Das international besetzte Gremium nominierte zunächst neun Projekte, „die in besonderer Weise den Querschnitt des geförderten Wohnbaus in Wien darstellen“. Nach deren Besichtigung und „Gesprächen auch mit Mietern“ – so Wachten – kam es im zweiten Durchgang zur Entscheidung: Der Wiener Wohnbau-Preis 2019 geht an das Projektteam vom Bauplatz 7 des Wettbewerbes „In der Wiesen Süd“, Wien 23, Carlbergergasse 105. Vertreter der beiden Bauträger Heimbau, Altmannsdorf und Hetzendorf, der Architekturbüros Artec und Dietrich|Untertrifaller, der Landschaftsplaner Auböck+Karasz sowie das Quartiersmanagement-Team von realitiylab füllten die große Bühne.

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Die Jury strich die „faszinierende Selbstverständlichkeit“ des Projektes hervor, mit der alle „sehr unterschiedlichen Anforderungen des Vier-Säulen-Modells umgesetzt und zu einem stimmigen Ganzen zusammengeführt wurden.“ Hinter diesem Ergebnis steckt „ein hohes Maß an Kooperation und Abstimmung: Es ist wie aus einem Guss.“ Kunibert Wachten: „So muss man mit Smart-Wohnungen umgehen, so macht man Quartiere – ein wahres Meisterstück.“ Dies biete den Bewohnern ein innovatives, lebendiges Zuhause. (mehr dazu im Artikel auf Seite 8.)

Arbeit statt Preisgeld

Das Wohnbaupreis-Projektteam wird bei einem der nächsten Bauträger-Wettbewerbe als Fixstarter teilnehmen, gab der wohnfonds_wien bekannt. Bei einem geladenen Wohnbau-Verfahren darf jenes Team antreten, welches mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet wurde. Die Jury entschied sich für ein 2014 besiedeltes Projekt der Siedlungsunion in Wien 22, Polgarstraße 30a, geplant von königlarch Architekten und rajek barosch Landschaftsarchitektur…

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