Sächsische Wohnungsgenossenschaften investierten in 2019 täglich fast 1,5 Mio. EUR

Der VSWG kann für seine 209 im Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften organisierten Wohnungsgenossenschaften ein positives Jahresresümee für das Geschäftsjahr 2019 ziehen.

„Nach vorläufigen Schätzungen wurden im vergangenen Jahr insgesamt erstmals über 500 Millionen Euro investiert. Das entspricht Investitionen von täglich fast 1,5 Mio. EUR. Von der Gesamtsumme flossen allein ca. 100 Mio. Euro in den Neubau, 400 Millionen Euro in die Modernisierung und Instandhaltung der Bestände. Die Wohnungsgenossenschaften haben somit für rund eine halbe Million Menschen wieder einen wesentlichen Beitrag für das gute, sichere und bezahlbare Wohnen im Freistaat geleistet“, erklärte Mirjam Luserke, die ab 1. 1.2020 als neues Vorstandsmitglied im Verband tätig ist.

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Die höheren Investitionen resultieren dabei vor allem aus den gestiegenen Modernisierungsinvestitionen sowie einer stark ansteigenden Neubautätigkeit, die erfreulicherweise nicht nur in den Ballungszentren stattfindet. Schwerpunkte der Modernisierung sind die Anpassung des Wohnungsbestands an eine älter werdende Gesellschaft durch Grundrissanpassungen, Schwellenentfernung und Badmodernisierung sowie die Gestaltung von größeren Wohnungen für Familien im Bestand wie zum Beispiel durch Wohnungszusammenlegungen.

Neue Richtlinie für Aufzugsanlagen

„Auch die Nachrüstung mit Aufzügen nimmt deutlich zu, obwohl das einen sehr großen Eingriff in das Gebäude bedeutet und wirtschaftlich oft nur sehr schwer darstellbar ist. Die Aufzugsförderung über die Richtlinie Seniorengerecht Umbauen mit einem möglichen Zuschuss von 10.000 Euro pro Etage ist an hohe bauliche Anforderungen gekoppelt, die sich im Bestand nur sehr selten umsetzen lassen.

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Daher begrüßen wir die des Freistaates mit ihren vereinfachten Anwendungsvoraussetzungen, die vor Kurzen in Kraft trat. Da es sich aber nur um vergünstigte Darlehen handelt, sind die positiven Effekte auf die Miete nach Modernisierung leider nur sehr gering“, so Sven Winkler, Referent für Betriebswirtschaft im VSWG.

Nach wie vor bestand auch in 2019 der Bedarf an Rückbaumaßnahmen, da in einigen Regionen Sachsens wieder zunehmend Leerstände zu verzeichnen sind. So wurden im letzten Geschäftsjahr erneut 200 bis 300 Wohnungen (u. a. in Schwarzenberg, Riesa, Weißwasser, Zwickau, Delitzsch) rückgebaut. Mehr als 70 Prozent erfolgten davon im Teilrückbau. Das ist der Situation geschuldet, dass sich der Leerstand zunehmend nicht mehr auf das gesamte Gebäude, sondern vermehrt auf die oberen Geschosse ohne Aufzug beschränkt.

Problematisch ist dabei, dass die Kosten für den Teilrückbau um mindestens Faktor drei über den Kosten des Komplettabrisses liegen, da hier umfangreiche bauliche Eingriffe, insbesondere bei der Öffnung des Dachs erforderlich sind. Daher setzt sich der Verband weiterhin aktiv für eine Verstetigung der Rückbaumittel im Rahmen des Stadtumbauprogramms (Bund) bzw. des Landesrückbauprogramms Sachsen ein.

Neubau auch für junge Familien

„Dazu steht auch nicht im Widerspruch, dass an einer Stelle abgerissen und an anderer stark nachgefragten Lage im gleichen Ort neu gebaut wird. Der Neubau dient dabei vor allem dazu, neue Zielgruppen wie junge Familien zu aktivieren bzw. entsprechende Wohnungsangebote zu schaffen, die im Bestand nur mit einem unverhältnismäßig großen Aufwand herzustellen wären“, so der VSWG-Vorstand…

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